Schöpfung

Materielle Welt

Krishnas Erweiterung Maha-Vishnu schafft die materielle Welt. Von Ihm gehen die unzähligen materiellen Universen aus und werden zu gegebener Zeit wieder von Ihm zurückgezogen.

Die Bhagavad-gita erklärt, dass die allem zu Grunde liegende absolute Ursache aller Ursachen ein unbegrenztes bewusstes Wesen ist und dass die Manifestationen der materiellen Energie den bewussten Willen und Plan dieses Wesens zur Schau stellen.

Das Konzept eines Schöpfers deckt sich mit unseren Erfahrungen, weil wir beobachten können, dass sich alles nach irgendjemandes Plan entwickelt. Je komplexer der Plan, umso intelligenter die Person, die ihn entwickelt hat. Krishnas Intelligenz ist unbeschränkt und ganz sicherlich jenseits unseres Vorstellungsvermögens. Als winzige Erweiterungen von Krishnas Energie können wir kleine Dinge erschaffen; doch Er erschafft mit Leichtigkeit die gesamte materielle Welt.

„Ich meditiere über Sri Krsna, weil Er die Absolute Wahrheit, die urerste Ursache aller Ursachen, ist. Aus Ihm gehen alle manifestierten Universen hervor; Er ist es, der sie erhält, und von Ihm werden sie vernichtet. Er ist sich direkt und indirekt aller Manifestationen bewusst, und dennoch ist er völlig unabhängig von jeder anderen Ursache außer Sich Selbst.“ – Srimad Bhagavatam, 1.1.1
Unser Ziel
Die meisten Seelen leben froh mit Krishna in der spirituellen Welt. Manche aber rebellieren gegen Seine Autorität und wollen außerhalb der Beziehung zu Ihm genießen. Um diesen an sich unnatürlichen Wunsch zu erfüllen, schafft Krishna die materielle Welt.

Von Natur aus gehören wir spirituelle Seelen in die spirituelle Welt. Wie ein Fisch, der aus dem Wasser genommen wurde, können wir in der materiellen Welt niemals bleibendes Glück finden. Hier bekommen wir Körper, die Krankheit, Zerstörung und zahllosen anderen Leiden ausgesetzt sind. Da wir freiwillig hierher gekommen sind, können wir Krishna nicht für die Leiden, die wir ertragen müssen, verantwortlich machen. Ansonsten haben wir in der menschlichen Lebensform grundsätzlich die Gelegenheit, unsere rebellische Natur aufzugeben, unsere ureigene Liebe für Krishna zu kultivieren und in unser Zuhause in der spirituellen Welt zurückzukehren.

Aus tiefer Liebe zu uns lässt Krishna uns jedoch nicht im Stich. Als Überseele begleitet Er uns in allen Körpern, die wir annehmen. Weiter stellt Er Schriften und spirituell erwachte Lehrer zur Verfügung, die unsere wahre spirituelle Identität enthüllen und uns nach Hause zurückzuführen.
Was wir hier tun können
Die Veden betonen, dass die fortgeschrittene Intelligenz, die in der menschlichen Lebensform zur Verfügung steht, am besten dazu verwendet wird, unsere Rückkehr in die spirituelle Welt sicher zu stellen. Während wir Seelen Körper in anderen Lebensformen annehmen und uns mit ihnen identifizieren, erfahren wir alle Arten von Sinnengenuss. Jetzt wieder die gleichen Freuden anzustreben ist eine Verschwendung unserer menschlichen Intelligenz.

Wenn wir uns der Leitung der Veden und erleuchteter Lehrer in der vedischen Tradition anvertrauen, erfahren wir, wie wir unser Leben spiritualisieren können, indem wir es in Krishnas Dienst stellen.

Unsere Aufgabe besteht darin, das Bewusstsein unserer Beziehung zu Krishna wieder zu erwecken, um zu unserer wahren spirituellen Identität zurückzufinden. Dies wird durch die Praktiken des Bhakti-Yoga bewirkt, die uns im Wesentlichen in den gleichen
Bestandteile der materiellen Welt
Die Veden beschreiben die materielle Welt als das Feld der Aktivitäten der Seele und teilen die Materie in 24 grundlegende Komponenten auf. Die Wechselwirkungen dieser 24 Elemente ermöglichen die Abläufe in der materiellen Welt. Wir Seelen sind zu diesen Wechselwirkungen transzendental, lassen uns aber von ihnen beeinflussen, weil wir uns mit den materiellen Körpern, die wir bewohnen, identifizieren.

Krishna ist die Quelle all dieser Bestandteile, und wenn wir sie durch hingebungsvollen Dienst wieder mit Ihm verbinden, können wir unser Umfeld spiritualisieren. Das ist der Kern der Praxis des Bhakti Yoga.

Die fünf „großen“ Elemente: Erde (feste Stoffe) Wasser (Flüssigkeiten) Feuer (strahlende Energie) Luft (Gase) Äther (Raum)

Die feinstofflichen Elemente: Geist Intelligenz Falsches Ich Die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur: Reinheit, Leidenschaft, Unwissenheit

Die fünf Arbeitssinne: Stimme (Sprechen) Beine (Gehen) Hände (Greifen) After (Stuhlgang) Genitialien (Fortpflanzung)

Die fünf Sinne zum Wissenserwerb: Augen (Sicht) Ohren (Gehör) Nase (Geruch) Zunge (Geschmack) Tastsinn (Gefühl)

Die fünf Sinnesobjekte: Gestalt Klang Geruch Geschmack Berührbares
Die primäre Schöpfung
Nachdem wir einmal das Prinzip anerkannt haben, dass die Schöpfung einen Schöpfer erfordert, wird uns klar, dass die einzige Art und Weise zu erfahren, wie Dieser die Welt erschuf, darin besteht, vom Schöpfer Selbst zu hören. Im Srimad Bhagavatam erklärt Krishna in allen Einzelheiten, wie Er in Seiner Erweiterung als Maha-Vishnu die materielle Welt aus Seiner Eigenen Energie erschafft.

Zunächst transformiert Maha-Vishnu einen Teil Seiner spirituellen Energie in die materiellen Ur-Elemente. Dann blickt Er darüber und aktiviert sie mit der Zeit-Energie, die allen Umwandlungen in der materiellen Welt zugrunde liegt. Die Materie entwickelt sich dann aus den feinen Elementen (Klang, Gestalt, Berührbares) in grobe Elemente (Erde, Wasser, Feuer usw.)

Klang, das Ursprungselement der Schöpfung, ist gleichzeitig das stärkste. Indem wir spirituellen Klang, den wir durch die Veden aus der spirituellen Welt empfangen haben, hören und sprechen, können wir als Seelen Freiheit aus der materiellen Schöpfung erlangen.
Die sekundäre Schöpfung
Nachdem Gott (Maha-Vishnu) die Grundelemente bereitgestellt hat, ermächtigt Er Brahma, das zuerst geschaffene Wesen, als sekundären Schöpfer und Verwalter des Universums.

Brahma erschafft alle Lebensformen, die Körper, die die Seelen bewohnen sollen, sowie alle Planeten, auf denen sie wohnen.

Wegen unseres Wunsches, getrennt von Ihm zu genießen, gibt uns Krishna materielle Körper. Doch diese sind unserer Natur als spirituelle Wesen fremd, und deshalb brauchen wir Hilfe, wenn wir sie annehmen. Zu diesem Zweck schafft Brahma fünf Arten Unwissenheit, die unsere Intelligenz bedecken:

  • Vergessen unserer seelischen Identität
  • Die Überzeugung, wir seien der Körper
  • Die illusorische Verfolgung materiellen Genusses
  • Zorn
  • Die Überzeugung, der Tod des Körpers sei unser Ende.
Verwaltung des Universums
Brahma, Vishnu und Shiva sind die Obersten der universalen Verwaltung. Jeder von ihnen ist so mächtig, dass er manchmal auf gleiche Ebene mit den Veden erhoben wird. Westliche Gelehrte sprechen oft fälschlich von der „Hindu-Trinität“. Das Srimad-Bhagavatam erklärt, dass Vishnu Gott oder eine vollständige Erweiterung Krishnas ist, während Brahma eine bedingte Seele ist und Shiva eine eigene Kategorie bildet, etwas unterhalb Gottes. Sowohl Brahma als auch Shiva sind Diener Vishnus, die Er für die Ausübung universeller Arbeit ermächtigt hat.

  • Vishnu ist für die primäre Schöpfung wie auch für die Erhaltung und die Erscheinungsweise der Reinheit zuständig.
  • Brahma sorgt für die sekundäre Schöpfung und die Erscheinungsweise der Leidenschaft.
  • Shiva ist für die Vernichtung und die Erscheinungsweise der Unwissenheit zuständig.


Unter diesen mächtigen Kontrollierenden arbeiten viele Halbgötter oder Devas, die ermächtigt sind, universelle Aufgaben zu erfüllen. So wie die Behörden der Stadtverwaltung die Verteilung von Wasser und Elektrizität organisieren, überwachen die Devas die materielle Welt.

Wir sollten nicht fälschlich die Devas als Gott verehren. Zwar stehen wir in ihrer Schuld, doch stellen sie die Lebensnotwendigkeiten in Gottes Auftrag zur Verfügung, indem sie Seine Energien benutzen. Wenn wir Gott Selbst verehren, begleichen wir unsere Schuld gegenüber allen Lebewesen. Wenn wir Krishna zufrieden stellen, sind alle Seine Diener glücklich.
Planetensysteme
Die Veden verkünden, überall in der Schöpfung existiere Leben. Wissenschaftler, die nach Leben auf anderen Planeten Ausschau halten, finden es dennoch wahrscheinlich nie, weil ihre Kriterien für eine das Leben unterstützende Umwelt zu eng gefasst sind. Das an sich spirituelle Leben ist von keiner Chemikalienmischung abhängig. Die Seele oder Lebenskraft kann in feinstofflichen Formen, die wissenschaftliche Instrumente nicht wahrnehmen, existieren. (Wir erfahren dies Nachts, wenn wir in einer feinstofflichen Traumwelt leben.)

Die gesamte materielle Energie enthält viele Universen, die in einem relativ kleinen Raum im unbegrenzten spirituellen Himmel schweben. Jedes Universum hat die Form eines Eis, dessen Schale aus sieben elementaren Schichten besteht, von denen, angefangen bei der innersten, jede zehnmal dicker ist als die vorherige.

Jedes Universum enthält Millionen von Planeten, die sich in vierzehn Systeme unterteilen. Die Erde befindet sich in der mittleren Region. Die Planeten über der Erde sind Reiche himmlischen Glücks und werden von Seelen erreicht, die ihre religiösen Pflichten als Menschen auf dieser Erde angemessen ausführen. Die niederen Planeten sind Orte der Dunkelheit und werden zur Bestimmung für materialistische Menschen, die die Führung der offenbarten Schrift ablehnen.

Die Veden sagen, die Erde sei der beste Ort für spirituellen Fortschritt, da sich hier weder Glück noch Leid in der Weise konzentrieren wie auf anderen Planeten, sondern vermischt auftritt, was die Ausrichtung auf spirituelle Gedanken begünstigt.
Die Zeit
„Die ewige Zeit ist die urerste Quelle der Wechselwirkung der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Sie ist unwandelbar und endlos und dient dem Herrn, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, als Werkzeug für Seine Spiele in der materiellen Schöpfung.“ – Srimad Bhagavatam 3.10.11

Obwohl man glauben könnte, die Zeit sei ein fundamentaler Aspekt der Realität, gibt es sie in Wirklichkeit nur in der materiellen Welt. In der spirituellen Welt existiert keine Zeit wie wir sie kennen. Dies mag schwer zu verstehen sein, aber in der spirituellen Welt geschieht alles ohne Vergangenheit und Zukunft.

Nichts in der materiellen Welt kann ohne den Einfluss der Zeit geschehen. Als stärkste Kraft ist die Zeit nicht verschieden von Krishna (wie Er es in der Bhagavad-gita ausdrückt). Die Zeit kontrolliert alles, und Krishna kontrolliert die Zeit. Mit jedem Sonnenauf- und Untergang vermindert die Sonne durch den Einfluss der Zeit die Lebensspanne aller.

Die Zeit ist relativ. Ein Jahr auf den höheren Planeten ist viel länger als das Erdenjahr, und die Lebewesen auf höheren Planeten leben nach unseren Maßstäben extrem lange. Die Erdenzeit läuft in Zyklen von vier Zeitaltern ab, von denen jedes Hunderttausende von Jahren andauert. Im ersten Zeitalter, Satya genannt, ist die Menschheit erleuchtet, aber in den beiden nächsten Zeitaltern, Treta und Dwapara, verschlechtern sich die Bedingungen. Wenn das gegenwärtige Zeitalter des Kali erreicht wird, versinkt die Zivilisation immer mehr in Chaos und Unwissenheit. Zum Ende des Kali-Zeitalters ereignet sich eine partielle universelle Vernichtung, und wiederum beginnt ein neuer Zyklus mit einem Satya-Zeitalter. Der Kreislauf wiederholt sich tausendmal an jedem Tage Brahmas, dem Werkmeister des Universums.

Die vedische Zeit- und Geschichtsauffassung ist also viel weit reichender als die des Westens. Sie rüttelt uns zu der Erkenntnis auf, wie vergänglich unser Leben als Mensch ist. Die Veden betonen, dass wir die wertvollen Augenblicke unseres menschlichen Lebens für Selbstverwirklichung nutzen sollen.
Karma
„Die Höchste Persönlichkeit Gottes ist in Ihrem Aspekt der ewigen Zeit in der materiellen Welt gegenwärtig und jedem neutral gesinnt. Niemand ist der Verbündete des Herrn, und niemand ist Sein Feind. Im Herrschaftsbereich des Zeitelements genießt oder erleidet jeder das Ergebnis seines eigenen Karmas oder seiner fruchtbringenden Tätigkeiten. So wie kleine Staubteilchen in der Luft umherfliegen, wenn der Wind weht, so erleidet oder genießt man je nach seinem Karma das materielle Leben.“ – Srimad Bhagavatam 4.11.20

Karma ist das kosmische Gesetz von Aktion und Reaktion. Durch seine Wirkung ernten wir Seelen in der materiellen Welt entsprechend unserer Taten gute oder schlechte Ergebnisse.

Karmische Reaktionen sind nicht nur Dinge, die uns zustoßen, sondern auch Zustände wie unsere Gesundheit, Wirtschaftslage, Intelligenz, körperliche Erscheinung, sozialer Status sowie unsere Persönlichkeit und Neigungen. Zwar sind wir in bestimmter Hinsicht frei zu handeln, unsere Entscheidungen werden aber durch unser Wesen und unsere Persönlichkeit, die sich aus unseren vorherigen Taten ergeben, beeinflusst. Gute Entscheidungen machen uns z.B. zu guten Menschen, die weitere gute Entscheidungen treffen.

Das Karma-Gesetz wirkt sich auf uns aus, wenn wir getrennt von Krishna genießen wollen und fesselt uns an einen endlosen Kreislauf. Jede Handlung führt zu einer Reaktion, die eine weitere Reaktion hervorbringt, und so weiter. Seien die Reaktionen nun gut oder schlecht, wir müssen immer wieder neue Körper akzeptieren, damit die Reaktionen sich entfalten können. Und jedes Leben in einem materiellen Körper bedeutet unvermeidbares Leid wie Krankheit, Alter und Tod.

Die Veden leiten uns an, gute Reaktionen zu erzielen, erklären aber auch, dass die einzigen wahrhaft wohltätigen Handlungen darin bestehen, spirituell tätig zu werden, so dass wir von den Fesseln des Karma frei werden. Spirituelle Handlungen finden in Krishnas Dienst statt und sind die Essenz des Bhakti Yoga. Sie erwecken die uns innewohnende Liebe für Krishna und zerstören unseren Wunsch, getrennt von Ihm zu genießen – die eigentliche Ursache unserer karmischen Fessel.
Die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur
Die Veden beschreiben drei Kräfte oder Erscheinungsweisen, deren Einfluss das Universum durchdringt: Reinheit, Leidenschaft und Unwissenheit. „Erscheinungsweise“ ist eine Übersetzung des Sanskrit-Wortes guna, wörtlich „Seil“, was bedeutet, dass Reinheit, Leidenschaft und Unwissenheit die Seile sind, die uns Seelen an die materielle Welt binden. Diese drei Erscheinungsweisen oder Eigenschaften liegen allem, was wir sehen, hören, schmecken, berühren und riechen zu Grunde. Die Auswirkungen dieser Eigenschaften, die sich wie die Grundfarben zu zahllosen Varianten vermischen, führen zu den Erscheinungen dieser Welt.

Die Erscheinungsweise der Reinheit ist für Tugenden und gute Gefühle wie Freude, Weisheit und Nächstenliebe zuständig; die Erscheinungsweise der Leidenschaft für Gier, Zorn, Lust, Ehrgeiz und Frustration; die Erscheinungsweise der Unwissenheit für Trägheit, Illusion und Teilnahmslosigkeit. Reinheit klärt auf und beruhigt, Leidenschaft verwirrt und treibt an; Unwissenheit verdunkelt und behindert.

Als Schöpfer der Erscheinungsweisen steht Krishna natürlich über ihnen. Uns winzige Seelen jedoch beeinflussen sie in der Weise, dass sie uns an den Körper binden. Wenn wir einmal verstehen, wie die Erscheinungsweisen funktionieren, und entdecken, was jenseits von ihnen liegt, können wir von der Beeinflussung frei werden und unseren reinen Geist in Krishnas Dienst stellen.

Das vierzehnte Kapitel der Bhagavad-gita erklärt die allgemeinen Eigenschaften der Erscheinungsweisen, und das siebzehnte Kapitel beschreibt, wie man sie in verschiedenen Arten der Gottesverehrung, Nahrung, Opferdarbringungen, Entsagungen und sogar Wohltätigkeit wiedererkennen kann. Die Bhagavad-gita analysiert, wie die Erscheinungsweisen Menschen beeinflussen, und hilft uns, bestimmte Persönlichkeitstypen zu verstehen.

Hauptsächlich diskutiert die Bhagavad-gita, wie die Erscheinungsweisen den Charakter, das Verhalten und die Lebensauffassungen eines Menschen beeinflussen. Wenn zum Beispiel Reinheit vorherrscht, wünscht man sich (und erhält im Allgemeinen) anhaltendes Glück, auch wenn man zeitweilige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen muss. Ein von Leidenschaft geprägter Mensch begnügt sich gewöhnlich mit kurzlebigem Glück und erwartet vom Leben auch nicht viel mehr. Und der Mensch unter dem Einfluss der Unwissenheit wird nur äußerst selten froh.

Nur wenn wir bei Ihm Zuflucht suchen, können wir aus dem Würgegriff der drei Erscheinungsweisen ausbrechen, sagt Krishna.
Reinkarnation
Laut den vedischen Schriften können wir Seelen irgendeine der Millionen von Lebensformen bewohnen: Wasserlebewesen, Pflanzen, Insekten, Reptilien, Vögel, Säugetiere und Menschen. Zur Zeit des Todes verlassen wir den einen Körper und gehen in einen neuen ein. Das nennt sich Reinkarnation.

Das Konzept der Reinkarnation erscheint fremd, ist es aber nicht. Schon in diesem Leben können wir beobachten, wie wir von einem Körper in den anderen hinüberwechseln. Der Körper zur Zeit der Geburt ist vom erwachsenen Körper vollkommen verschieden.

Dennoch bleibst du – das bewusste Selbst – während all dieser Wandlungen gleich. In ähnlicher Weise bleibt das bewusste Selbst im Reinkarnationskreislauf von einem Körper zum anderen immer gleich.

Unser gegenwärtiger Körper ist das Resultat einer langen Serie von Aktionen und Reaktionen aus vergangenen Leben. Das Gesetz dazu heißt Karma: Jede Aktion zeitigt eine Reaktion. Unsere früheren Handlungen haben unseren gegenwärtigen Körper verursacht, und unsere jetzigen Handlungen bestimmen unseren nächsten Körper.

All diese Körper stellt Krishna als Antwort auf unseren Wunsch, in der materiellen Welt zu genießen, für uns bereit. Gleichzeitig haben alle Lebensformen an den Leiden der materiellen Welt Anteil. Deshalb bedeutet die Reise von einem Körper zum anderen für uns ewige Seelen die Erfahrung jedes nur erdenklichen Leids. Nur in der menschlichen Lebensform können wir uns von dem Kreislauf der Reinkarnation befreien – indem wir unsere ewige, liebende Beziehung zu Krishna wiederherstellen.