Strömungen und Traditionen
Hare Krishna und Hinduismus
„Hinduismus“ ist weder ein Sanskritwort, noch findet man es in den vedischen Schriften. Dieser Begriff wurde von den Invasoren geprägt, die im Laufe der Geschichte nach Indien eindrangen und die Einheimischen jenseits des nordwestindischen Flusses Indus, der heute in Pakistan liegt, als Hindus bezeichneten.
Heutzutage versteht man unter dem Sammelbegriff „Hinduismus“ die vielen verschiedenen Strömungen und Traditionen, die sich zu den vedischen Schriften bekennen. Die Hare-Krishna-Bewegung gehört zur Gaudiya-Vaishnava-Tradition innerhalb des Hinduismus. Ihre religiöse Praxis wird als Bhakti-Yoga bezeichnet. Etwa 70 Prozent aller Hindus verehren Vishnu (oder seinen Avatare Rama und Krishna) und werden deshalb als Vaishnavas bezeichnet. Da Krishna-Bhakti unabhängig von der Herkunft des Gläubigen ist, spielt das Kastenwesen bei den Gaudiya-Vaishnavas in der Regel keine Rolle. Ihre Tradition ist deshalb auch für außerhalb Indiens Geborene zu-gänglich.
In Indien und auf der ganzen Welt unterstützen Hindus die ISKCON-Tempel und lassen ihre religiösen Zeremonien von den Priestern der ISKCON durchführen. Spirituell gesehen hat die ISKCON ihre Wurzeln ebenso wie der Hinduismus in der vedischen Tradition.
ISKCON im Gespräch mit anderen Religionen
ISKCON und der interreligiöse Dialog
Die ISKCON (Internationale Society for Krishna Consciousness, deutsch: Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein) vertritt eine monotheistische Weltsicht und gehört religionswissenschaftlich betrachtet zur Gaudiya-Vaishnava-Schülernachfolge, einer monotheistischen Glaubensrichtung, die auf den Hindu-Reformer Caitanya Mahāprabhu (1486-1532) zurückgeht. Diese theologische Weltsicht basiert auf den Vedischen Schriften, die als Grundlage für den Hinduismus betrachtet werden. Der Ausdruck „Hinduismus“ ist ein weiter Begriff und beinhaltet zahlreiche Theologien, Philosophien und religiöse Traditionen wie Monotheismus, Polytheismus und unpersönliche Glaubensformen. Ein Dialog mit dieser reichhaltigen Kultur ist nicht einfach, vor allem, weil es keine offiziellen Repräsentanten für den Hinduismus als Ganzes gibt. Die ISKCON vertritt eine monotheistische Weltsicht, die auch als Vaishnava-Tradition bekannt ist. Diese Tradition hat ihre Grundlage auf Schriften wie der berühmten Bhāgavad-gītā und dem Śrīmad Bhāgavatam (Bhāgavata Purāna) und nimmt innerhalb des Hinduismus eine wichtige Stellung ein.
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Aus dem Inhalt
- Teil 1: ISKCONs Grundsätze für den interreligösen Dialog
- Teil 2: ISKCONs Mission
- Teil 3: ISKCON: Eine theologische Basis für den Dialog
- Teil 4: Prinzipien und Richtlinien für die Kontaktaufnahme mit Gottgläubigen
- Anhang: Die sieben Ziele der ISKCON